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28.10.2021

BLACKPIN: Weltraumtechnologie für die Kommunikation im Pflegeheim

Von sich reden macht BLACKPIN schon seit mehreren Jahren in Aalen, Ostwürttemberg - und längst auch darüber hinaus. Unzählige Awards konnte das Team um Firmen-Chefin Sandra Jörg bisher einheimsen, das Start-up ist längst zu etwas Größerem geworden - und Sandra Jörg ein gern gesehener Gast bei Veranstaltungen aller Art. Doch was ist es eigentlich, das BLACKPIN zu einer besonderen Firma macht, zu einem Vorbild in unternehmerischer Sicht - aber auch zu einem Start-up, dem eine besondere Zukunft bevorstehen könnte?

Eine Geschichte wie jede, mit der sich BLACKPIN für den RAW21.-Award beworben hat. Darin geht es um Pflegeheime - eine der Kernzielgruppen des Unternehmens. BLACKPIN's Geschäftsidee basiert auf einem datenschutzkonformen Messenger, der im Pflegeheim Schmiden bei Fellbach und im Melanchtonhaus Schwäbisch Gmünd als Pilotkunden getestet wurde. Der Messenger wurde dazu genutzt, um die Kommunikation mit Bewohnern, Angehörigen und Pflegepersonal zu vereinfachen. "Als die Coronakrise kam, waren viele Pfleger und Angestellte in den Heimen erst mal total überfordert. Teilweise erkrankte das Personal selbst und fiel aus. Es ging auf einmal um Leben und Tod - der absolute Ausnahmezustand trat ein" erinnert sich Sandra Jörg.

In dieser schweren Zeit mussten liebgewonnene Gewohnheiten wie Spaziergänge oder Shoppingtrips für die Bewohner teilweise komplett eingestellt werden, weil es an Personal fehlte, das sich die Zeit nehmen konnte, die Bewohner bei ihren Unternehmungen zu begleiten. "So entstand die Idee, agile Bewohner, die noch fit genug waren, mit Handy-Devices auszustatten", erklärt Sandra Jörg. Also entwickelte BLACKPIN ein Geodatatracking-Feature innerhalb ihres geschlossenen und sicheren Messengers, sodass sich die Pflegeheim-Bewohner innerhalb eines festgelegten Radius selbstständig vom Pflegeheim wegbewegen konnten. "Auf diese Weise gewannen sie wieder mehr Lebensqualität zurück und konnten auch eigenverantwortlich ihre Freiheit genießen."

Und die Bewohner nahmen die Herausforderung an. Durch dauerhaftes Tracking konnte der zuständige Pfleger in diesem Pilotprojekt immer genau sehen, wo sich seine Patienten aufhielten. Alternativ konnten die Heimbewohner eine Hilfenachricht senden, um dank der exakten Standortbestimmung abgeholt werden zu können. "Als drittes Feature ist in einem weiteren Schritt geplant, dass der Messenger automatisch ein Notsignal sendet, wenn sich die Person nicht mehr weiter fortbewegt“, erläutert Sandra Jörg die weiteren Planungen. Doch es geht noch weiter, auch Medical Devices sollen in Zukunft durch „Internet-of-things“-Schnittstellen (IoT) an den Messenger angebunden werden. „Sollte zum Beispiel ein Patient mit einem E-Rollstuhl unterwegs sein, bei diesem aber der Akku leer sein oder ein Defekt vorliegen, wird dies an die Pflegeteams gemeldet.

Pflegeheim-Leiter Andreas Martin ist jedenfalls sehr zufrieden mit der Umsetzung. „Auch bei uns im Pflegeheim spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Mit der BLACKPIN-App können wir agile Bewohner virtuell bei ihren Ausflügen in die Stadt oder die Natur begleiten und ihnen somit ein bisschen mehr Freiheit schenken. Wir freuen uns schon auf das nächste Pilotprojekt und sind gespannt, wie die Weltraumtechnologie dann in unseren Pflegeheimen funktionieren wird“, so der Diplom-Pflege- und Gesundheitswissenschaftler.

Die Idee ist bereits so weit gediehen, dass sie als „Usecase“ auch in jedem anderen Pflegeheim und bei weiteren Kunden eingesetzt werden kann. Interessant sein könnte die Anwendung nach Ansicht von Sandra Jörg auch für ambulante Pflegedienste, auch im Rettungswesen, bei Feuerwehr- und Polizeieinsätzen könne man die Potenziale des Messengers samt Tracking nutzen. „Da laufen erste Gespräche.“ Doch nicht nur Personen können getrackt werden. Auch Gegenstände wie Pakete, Fahrräder, Firmenfahrzeuge, mobile Leihgeräte wie Blutdruckmessgeräte im medizinischen Bereich etc. könnten anhand einer IoT-Schnittstelle in Zukunft nachverfolgt werden. In diesem Bereich ist BLACKPIN eine Kooperation mit TZM im Bereich Medical Hardware Device eingegangen.

Auch in anderen Bereichen wie Kindergärten, Schulen, in der Logistikbranche (Fahrdienste, Speditionen, etc.) könne man dieses Feature nutzen. In einem weiteren Schritt sei geplant, für die Logistikbranche eine Routenplanung inkl. Timetrackingfeature zu implementieren. Außerdem entwickele man gerade im zweiten Schritt, basierend auf unserem mobilen Messenger, eine digitale Transaktionsplattform für agiles Arbeiten von Morgen. „Auf diesem Weg kann man eine Wegstrecke in Kombination mit Zeit tracken und automatisiert abrechnen. Und das alles in einem sicheren, geschlossenen System, welches DSGVO-konform ist.“

Viele Themen also, an denen BLACKPIN aktuell arbeitet. Das Pflegeheim-Projekt wurde in zehn Prozessschritten innerhalb von sechs Monaten umgesetzt. Zunächst durften die Bewohner ihre Bedürfnisse und Wünsche äußern, die eingebrachten Ideen testen und schließlich Verbesserungen vorschlagen. „Bewusst haben wir auch Personen testen lassen, die beispielsweise noch nie einen Messenger genutzt hatten – oder Menschen mit Behinderungen.“ Deshalb wurden Schriftgrößen angepasst, die Nutzbarkeit weitest möglich vereinfacht und Anglizismen ersetzt. „Es war für alle ein spannender Prozess. Alle waren am Ende begeistert und empfanden es als echte Bereicherung. Sie fühlten sich stolz, an diesem Projekt mitwirken zu dürfen“, sagt Regina Haller, Produktmanagerin BLACKPIN.

Mathias Ostertag

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